Der Bau unserer Dorfkrippe
Bereits bei der Vereinsgründung im Jahr 2003 wurde der Bau einer Dorfkrippe als das große Ziel der Brucker Krippenbauer angestrebt.
8 Jahre sollten vergehen bis der Bau unseres Großprojektes begonnen wurde und auch ein Teil des benötigten Geldes für den Ankauf der wertvollen Tripi – Figuren angespart war.
Im März 2010 wurden bei einer Vorstandssitzung die Eckdaten abgesteckt. Obmann Herbert Burgschwaiger stellte uns zwei von ihm entworfene Modelle vor. Er erklärte uns Modell 1, packte Modell 2 sofort wieder weg, weil es ihm selbst eigentlich überhaupt nicht gefiel. Bei der Abstimmung gab es doch etwas überraschend ein einstimmiges Votum für Modell 1.
Eine tolle Meinungsvielfalt gab es bereits bei der Größe: „Moch ma´s nid z hoch“, „z´nida sois a nid sein“, „zuwi geh muas ma scho kenna“, „agwisse Tiafn brauch ma unbedingt“, „oba jo nid z´broad“.
Übersetzung für Nicht-Pinzgauer: Fertigen wir es nicht zu hoch, zu niedrig sollte es auch nicht werden, eine Möglichkeit des bequemen Hingehens zur Krippe sollte gegeben sein, eine den Proportionen entsprechende Objekttiefe ist von Nöten aber ja nicht zu breit.
Da mussten dann ein paar „Lattl“ her, um den Grundriss festzulegen. Die Maße standen fest, doch eine gewichtige Gegenstimme erhob Einspruch – die Tür unseres Vereinslokales. Da das Bauwerk ja letztlich durch diese Tür transportiert werden sollte, gab es klare Richtlinien für Tiefe und Höhe.
Dass es letztlich dann doch mehr als knapp wurde (ca. 5 mm links rechts nach Abmontage von Fußleisten und Einkürzen der Verkleidung) wurde nur von einem Vereinsmitglied vorausgesehen. „Hätt ma´s hoit 5 cm schmäler gmocht, wa nix dabei gwesn“. (Hätten wir das Bauwerk 5 cm schmäler gebaut, hätte es der Qualität keinen Abbruch getan)
Der Bau schritt zügig voran. Es wurde gemessen, gezeichnet, gesägt, geschraubt, gebohrt- noch einmal gesägt, wieder herunter geschraubt, woanders gebohrt. Wertvoll waren die zahlreichen guten Vorschläge, wie man es am geschicktesten machen könnte.
Bedingt durch die Türstockhöhe von exakt zwei Meter mussten wir die Krippe in drei Teilen bauen, die erst später im Freien zusammen gebaut wurden.
Das nicht ganz schwindelfreie „Bodenpersonal“ kümmerte sich um den Sockel, unser Maurerpolier um den Verputz, die Orientalen um den Innerausbau, unsere Alpinisten um das Dach.
Beim Malen hätten wir unserem Obmann gerne geholfen, doch haben wir in selbstloser Weise darauf verzichtet. Wie sich rasch herausgestellt hat, war dies eine sehr kluge Entscheidung.
Nach rund 6 Monaten Bauzeit mit grob geschätzten 800 Arbeitsstunden und dem enormen Einsatz aller Beteiligten war die Dorfkrippe fertig gestellt.
Die zahlreichen Gespräche und Diskussionen, das reichlich verbrauchte „Hirnschmalz“ und die zahlreichen Ereignisse beim und rund um den Bau würden wohl den Stoff für einen recht unterhaltsamen Film liefern.
Am 27.November 2010 stellten wir, nicht ohne einen gewissen Stolz, unser Werk – das Werk unseres Vereins- der interessierten Öffentlichkeit vor.
2012 wurde im Zuge der Dorfplatzneugestaltung die Dorfkrippe auf einen neuen Standort versetzt. Sie steht seither neben dem Haupteingang auf der Südseite der Kirche. Nach dem Neubau des Pfarrhofes soll vor der Dorfkrippe ein größerer freier Platz entstehen und so das Bauwerk noch besser zur Geltung bringen.